Leistenbruch

Etwa 11% der Bevölkerung erleiden im Laufe ihres Lebens einen Leistenbruch, dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Bei einem sogenannten „Bruch“ können sich Bauchorgane (Bauchfell, Darm,…) durch die Bauchwand bis unter die Haut vorwölben. Typischerweise treten Brüche an Schwachstellen der Bauchwand auf wie in den Leisten, am Nabel oder im Bereich von Operationsnarben. Häufig geht der Befund im Liegen zurück, eine vollständige Abheilung des Bruches „von alleine“ gibt es jedoch nicht.

Therapie

Frühere konservative Therapieansätze wie das „Bruchband“ gelten heute als veraltet. Standardtherapie ist die Operation, dabei gibt es verschiedene Verfahren:

  • In den letzten 5 Jahren hat sich das Einnähen von Kunststoffnetzen durch einen Schnitt von außen als schonende und wenig belastende Standardmethode auch bei uns durchgesetzt. Die Vorteile: weniger Schmerzen, weniger Fehltage an der Arbeit, höhere Sicherheit.
  • Die herkömmliche Methode, eine offene Operation mit dem schichtweisen Verschluss der Bauchwand ohne Netzimplantation, ist heute selten geworden.
  • Bei beidseitigen Leistenbrüchen wird das Einlegen von Netzen durch eine Bauchspiegelung empfohlen. Dies sollte unter stationären Bedingungen erfolgen.

Generell gilt

Bei Brüchen, die keine Beschwerden verursachen und nur selten austreten, kann noch etwas zugewartet werden. Schmerzhafte Vorwölbungen sollten geplant operativ behandelt werden. Ist der Bruch eingeklemmt und stark schmerzhaft, muss eine sofortige OP erfolgen, um schwere Komplikationen (z.B. Absterben des Darmes) zu verhindern.